FESTE

Fest zur Weinlese

Das Fest zur Weinlese ist bei allen Fuencalenteros sehr beliebt. Es wird seit dem 19. Jahrhundert gefeiert. Damals fanden die Feierlichkeiten noch in Los Quemados statt. Erst 1948 wurde die Feierlichkeit an den heutigen Ort verlegt, nach Los Canarios. Bei den Feierlichkeiten finden verschiedene kulturelle und sportliche Events statt, unter anderem das Theaterstück „Die Alten Jungfern“. Der Gesang einer Gruppe von Freundinnen leitet als roter Faden durch das Stück, in dem die Frauen sich auf schelmische Art beklagen, alleine zu Hause zu sitzengeblieben zu sein, und sowohl Einheimische als auch Fremde einladen. Auch die Versschmiede sind beliebt, Poeten mit großem Improvisationstalent, die mit musikalischer Untermalung ihre Gedichte präsentieren.

Zur Kirchweih, dem wichtigsten Tag der Feierlichkeiten, findet eine Parade von Wagen aus den Vierteln der Gemeinde statt. Es erklingt die volkstümliche Folklore der A.F. Echentive und einiger Gastgruppen. Die Wagen, die schon Monate zuvor geschmückt werden, beschäftigen sich mit dem Thema Weinlese und stellen einzelne Szenen der Arbeit dar. Es werden typische Produkte der Gegend verteilt, und natürlich Wein mit der Herkunftsbezeichnung La Palma aus den wichtigsten Weinkellereien der Gemeinde.

Den letzten Höhepunkt stellt der traditionelle Tanz der Fusco-Pferde dar. Diese Tiere bestehen aus einem Holzrahmen und Schilfroh, die mit Stoff und Seidenpapier in vielen Farben bespannt sind. Sie marschieren zum großen Platz, wo die Zuschauer zum Rhythmus der von der Stadtkapelle gespielten Polka warten. Viele Touristen kommen extra nach Fuencaliente, um dieses Fest zu genießen. Und natürlich gibt nichts Besseres, als die typischen Weine der Gegend und ihre Gastronomie zu verkosten, um Gäste anzuziehen.

 

Fiesta der Jungfrauen-Kiefer (Pino de La Virgen)

Mitten in einem offenen, nach Harz duftenden Kiefernwald, 5 km von Los Canarios entfernt und über einen Feldweg erreichbar, steht die legendäre Jungfrauen – Kiefer. Ihr gefesseltes Herz scheidet das Blut aus, das ihm Leben gibt und die Jungfrau eifersüchtig bewacht. Die Zweige umarmen schützend das kleine Bildnis, das von den Gläubigen mit dieser Prozession gefeiert wird. Früher war es das Dorffest der „Caleteros“ wie man die Bewohner des kleinen und charmanten Viertels der Gemeinde nennt. Heute ist es ein beliebtes Fest aller Fuencalenteros. Man erzählt sich heute noch, wie dieses traditionelle Fest immer populärer und sich Menschen aus der ganzen Gemeinde, aber auch aus anderen Orten der Insel versammelt haben. So wie die Bewohner der nahegelegenen Montes de Luna, einem Stadtteil, der schon immer viel mit diesem Fest zu tun hatte und auch andere Veranstaltungen in dem einen oder anderen Stadtteil teilte, wie Tänze, Gallofas usw.

Heute steht bei diesem traditionellen Fest die Musik im Mittelpunkt steht. Daneben erwartet die Teilnehmer, in erster Linie Leute aus der Umgebung,  einen Tag voller traditioneller Aktivitäten wie Sackhüpfen, Stabspiele und einen kanarischen Ringkampf – nict als Kampf, sondern als freundschaftliche Begegnung. Das Abendmahl und das traditionelle Gemeinschaftsessen werden natürlich auch nicht vergessen. Diese traditionelle Fiesta wird jedes Jahr am zweiten Sonntag im August gefeiert.

 

Fiestas zum Pino de Santo Domingo

Jedes Jahr im Juli findet an der enormen Kiefer von Santo Domingo ein großes Fest statt. Bei dem milden Frühsommerwetter treffen sich die Bewohner der Umgebung mit Familien und Freunden.

Mit ihren 5,20m Durchmesser und den 21m Höhe, und den Ästen die fast bis zum Boden reichen, bezeichnet diese Kiefer die Kreuzung von zwei Wegen, die beide Seiten der Insel miteinander verbinden. Bei dem manchmal ruhigen, manchmal windigen Lüftchen auf der luftigen Höhe von 785m hat der ausladende Baum den Wanderern einen Rastplatz geboten. Man erzählt sich, dass sie von einem Pfarrer aus San Miguel de Tayacorte geplanzt wurde, der immer wieder nach Santa Cruz gegangen ist, um dort die Messe in der Ermita de Las Nieves zu lesen. Auf in- und Rückweg soll er mit seinen Pferden Wasser mitgebracht haben, um sie zu gießen.

Ihr Name, Kiefer von Santo Domigo, kommt von Domingo de la Calzada, einem der Erbauer des Camino de Santiago. Man denkt, dass der Priester, der den Baum „adoptiert“ hat, ihn so getauft hat. Im Jahr 2011 wurde der Platz rund um die Kiefer neu hergerichtet und zu einem Ausflugsplatz gemacht. Seitdem feiern die Fuencalenteros jedes Jahr am 21. Juli mit einem gemeinsamen Essen unter dem Schatten der Kiefer und lauschen dabei den improvisierten Klängen der Versadores, wie es unsere Vorfahren auch schon gemacht haben. Die Alten erinnern sich noch daran, wie jede Familie ihr Essen mitgebracht hat, sie sich getroffen und geredet haben, während die Kinder miteinander gespielt haben – ein fröhliches, familiäres Fest. Ganz ohne Zweifel ist es eine gute Gelegenheit, die Traditionen der kanarischen Dörfer kennenzulernen.

Fiestas der Virgen del Carmen

Die Schutzheilige der Seeleute wird jedes Jahr am 16. Juli gefeiert. Mit der wichtigen Küste der Gemeinde ist es eine der wichtigsten Feiern von Fuencaliente. Hunderte von Menschen treffen sich am Strand von Puntalarga, um das Abendmahl zu feiern und dann die Jungfrau auslaufen zu sehen. Der Thron mit dem Bildnis der Jungfrau wird von ihrem Gefolge zu einem der Boote gebracht, die von hier in einer Prozession zum Playa del Faro fahren. Dort wird sie von einigen Nachbarn mit Gedichten empfangen – ein sehr emotionaler Moment. Am Tag vor der Prozession bereiten die Nachbarn rund um den Leuchtturm ein Essen vor, das die Feier einleitet, die nun unter den Bootshäuschen stattfindet. Der Sonntag dieser kleinen Prozession wird damit zu einem Feiertag, den jeder, der an die Strände kommt, aus vollen Zügen genießt. Nach ihrem kleinen Spaziergang wird die Heilige zurück an ihren Platz gebracht und nun laden die Nachbarn von Puntalarga zum einem weiteren Essen. Das Feuerwerk und die Rufe „Viva La Virgen del Carmen“ beenden den feierlichen Tag.

Fiestas de San Antonio Abad

Auf den Kanarischen Inseln findet man in zahlreichen Kapellen und Kirchen Bilder von San Antonio Abad, dem Beschützer der Tiere. Die Gemeinde Fuencaliente ist jedoch die einzige auf der Insel La Palma, in der dieser Heilige der Schutzheilige der Gemeinde ist.

Jeden 17. Januar nimmt der Gemeindepfarrer die traditionelle Segnung der Tiere auf dem Kirchplatz vor. Am Nachmittag wird nach einer feierlichen Messe das Bildnis von San Antonio Abad in einer Prozession auf den Schultern der Einwohner von Fuencaliente zusammen mit der städtischen Musikkapelle durch die Straßen der Stadt getragen. Neben der Schnitzerei, die wir am Altar der Kirche San Antonio Abad sehen können, gibt es eine weitere mit den gleichen Dimensionen in der Kapelle des städtischen Friedhofs.

 

Fiestas de Las Cruces – Kreuzfest

Der 3. Mai ist ein besonderer Tag auf La Palma. Zum einen wird der Jahrestag der Eroberung der Insel und der Gründung von Santa Cruz de La Palma vor über 500 Jahren gefeiert. Zudem gibt es die alte Tradition, dass die Kreuze auf jedem Platz, an jeder Kreuzung, in den Kapellen und sogar in den Häusern  geehrt werden. Für diesen Anlass werden sie geschmückt und verziert, um dann von den Tausenden von Menschen, die von einem zum anderen laufen, bewundert zu werden.

Seit dem Vortag bemühen sich die Nachbarn jedes Gebietes, die Kreuze mit den verschiedensten ornamentalen Motiven, von Blumen bis hin zu luxuriösem Schmuck, zu schmücken, um Originalität und guten Geschmack zu zeigen. In Fuencaliente waren es in den letzten Jahren die Einwohner selbst, die diese Tradition wiederherstellen wollten, indem sie einige der 21 Kreuze in der Gemeinde schmückten. Die Nachbarn machen es sich zur Aufgabe, die Kreuze zu putzen und geschmackvoll zu dekorieren, und an einigen von ihnen treffen sich Gruppen von Freunden mit ihren Instrumenten. Wenn diese ein wenig Stimmung machen, entsteht die ein oder andere spontane Fiesta.

 

Feier der Kupfernen Jungfrau

Die Jungfrau von Cobre befindet sich in der Basilika Santuario Nacional de Nuestra Señora de la Caridad del Cobre in Santiago de Cuba und wurde 1916 zur Schutzheiligen Kubas erklärt. Der Legende nach machten sich drei Fischer auf die Suche nach Salz in der Nipe Bay, als ein Sturm aufkam, der das kleine Boot und seine drei Besatzungsmitglieder in Gefahr brachte. Nachdem sie um Schutz gebetet hatten, verschwand der Sturm und sie entdeckten ein schwebendes Bild. Es war die Jungfrau von Cobre.

Im 19. Jahrhundert, in einer Zeit der massiven Migration von Palmeros nach Kuba auf der Suche nach einer besseren Zukunft, brachte ein Nachbar ein Bildnis der Jungfrau von einer Reise nach Kuba mit, um es zu verehren und in seinem Haus im Stadtteil Los Quemados aufzubewahren. Seitdem ist es im selben Haus geblieben und wird bis heute von Frau Antonia Cabrera Hernández (Delfina) gepflegt und erhalten.

Aus mündlicher Überlieferung ist bekannt, dass Ende des XIX. und Anfang des XX. Jahrhunderts bis Ende der 1950er Jahre die Feiern zu Ehren von „Nuestra Señora de la Caridad del Cobre“ in der Nachbarschaft abgehalten wurden. Viele Dorfbewohner, die in dieser Zeit lebten, erinnern sich mit besonderer Zuneigung und Freude an die Feier dieses geliebten Festes.

Die Feierlichkeiten, die normalerweise im Monat Juli stattfanden, dauerten drei Tage und fielen mit einem Wochenende zusammen. Der Beginn der Feierlichkeiten wurde durch einen „Raketenregen“ angekündigt, der die Ruhe und Stille eines Viertels durchbrach, das gespannt den Beginn der lang ersehnten Feierlichkeiten erwartete. Es fanden zahlreiche Veranstaltungen sowohl festlicher als auch religiöser Natur statt: Sackhüpfen, Fusco-Pferderennen, Tänze und einem Volksfest auf der Plaza de Los Quemados (Plaza de la Amistad), Umzüge und eine allegorische Kutsche, die Spanien und einige seiner Territorien repräsentierte, in der einige Frauen aus der Nachbarschaft in der typischen Tracht jeder Region die entsprechenden Opfergaben darbrachten. Auch das Theater hatte seinen Platz in diesen Feiern, das einige Komödien (Coba Fina, Amor Campestre, El Cariño de un Indiano …) darstellte und dessen Teilnehmer immer Bewohner des Viertels waren.

Die Virgen de Nuestra Señora de La Caridad del Cobre wurde aus dem Haus von Antonia Cabrera Hernández in die Schule des Viertels verlegt, wo sie auf einem von den Nachbarn mit großer Sorgfalt geschmückten Altar blieb. Dort blieb sie neben dem Bildnis des Jesuskindes, und es wurde die Novene des Dankes an die Jungfrau Maria sowie verschiedene Motetten und Litaneien gefeiert. Von dort aus und zeitgleich mit einem Sonntag, dem Hauptfeiertag des Festes, wurden beide Bilder auf den Platz des Viertels verlegt, wo der Loa gesungen wurde.

Eines der wichtigsten und von allen Einwohnern am sehnlichsten erwarteten Ereignisse, an das man sich noch heute besonders gern erinnert, fand während einer Pause der Vorstellungen am Hauptfeiertag des Festes statt. Es wurde in Szene gesetzt, wie die Virgen del Cobre den drei Fischern mitten in einem Sturm erschien und ein Dialog zwischen der Jungfrau und den drei Fischern aufgeführt. Diese Figuren wurden von einem Mädchen und drei Jungen aus der Nachbarschaft dargestellt. Auch die Fusco-Pferde hatten ihren Auftritt und machten eine Parade mit Feuerwerkskörpern durch die Straßen des Viertels, bis sie den Platz erreichten, wo sie zu den Klängen ihrer Musik tanzten. Die Party endete am dritten Tag mit der Wahl eines neuen Präsidenten und Butlers auf der Plaza de la Amistad, der für die Organisation der Party für das folgende Jahr verantwortlich ist, und einem Tanz zu Ehren des neu gewählten Präsidenten.