Kunsthandwerk

Begegne den Künstlern und ihren wunderbaren Arbeiten

Mit den modernen Zeiten und dem Auftauchen von neuen Materialien wie dem Plastik, das heute alles überschwemmt, steht das traditionelle Kunsthandwerk vor einer unsicheren Zukunft. Die billigen Importe ersetzen nach und nach die Arbeiten, die über Jahrhunderte von Kunsthandwerkern der Insel durchgeführt worden sind.

Liebenswerte alte Berufe wie der des Messingschmieds, Böttchers, Eisenschmieds, Schiffszimmerers etc. sind praktisch von der Bildfläche verschwunden. Die Korbmacher, die herrliche Körbe, Transportboxen, Boote, Schalen und andere Alltagsgegenstände herstellen, gehen auch dem Verschwinden entgegen.

Wie auch in anderen Bereichen der Kultur und der Gebräuche bleibt auf La Palma mit seinem Kunsthandwerk ein wichtiges Erbe erhalten, das von der Bevölkerung durch die sich wandelnden Zeiten hindurch erhalten wird. Noch immer gibt es auf der Insel Stickerinnen, Töpferinnen, Weber, Zigarrendreher, Holzarbeiter, Korbflechter und Hersteller von Naturseide.

Stickerei

Die Stickerei ist die wichtigste kunsthandwerkliche Tätigkeit in unserer Gesellschaft. Mehrere Jahrzehnte lang stelle sie einen wichtigen Nebenerwerb für viele Familien dar, insbesondere in den Zeiten des Bürgerkriegs und der Massenmigrationen. Da oft die Frauen alleine die Familie durchbringen mussten, stickten sie oft noch nachts bei Kerzenlicht. Fast jeder hier erinnert sich an den überall verbreiteten Holzschnitt einer Bäuerin, die am Feld sitzt und stickt, während die Ziegen grasen.

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts haben fast alle Frauen gestickt, vor allem Tischwäsche. Kleine Unternehmen auf La Palma haben die Produkte vermarktet. Die Wiederverkäufer haben dabei die fertigen Arbeiten abgeholt und andere schon vorgezeichnete zum Besticken bei den Frauen gelassen. Die fertigen Stücke wurden in den Werkstätten gewaschen, gebügelt und dann exportiert.

Diese Arbeit, die wahrscheinlich aus Portugal kam (in Madeira werden diese Gebräuche noch erhalten), ist in den letzten Jahren sehr stark zurückgegangen. Trotzdem bleibt es eine der rentabelsten Bereiche des Kunsthandwerks der Insel. So werden auch Bettwäsche und traditionelle Bekleidung wie Blusen hergestellt.

 

Textilien

Kunsthandwerkliche Kleinbetriebe, die vor allem Haushaltstextilien für den täglichen Gebrauch hergestellt haben. Am gebräuchlichsten waren Leinen, Wolle und Seide. Die Stoffe wurden auf der Insel hergestellt und auf portugiesischen Webstühlen verarbeitet, von denen es heute noch über hundert gibt.

Das Leinen wurde vorwiegend zur Herstellung von Bettlaken, Tischtüchern, Handtüchern, Hemden, Blusen und Röcken verwendet. Die Wolle für Mäntel und Decken, und die Seide für Festkleider, leichte Kleidung und religiösen Schmuck.

 

Korbflechterei aus Palmenblättern

Die Korbflechterei ist dank der Kunsthandwerkerinnen wie  Margarita de Paz, Vorsitzende von Artesol, noch sehr präsent in Fuencaliente. Sie stellt aus Palmblättern eine Vielzahl von Produkten er. Alles selbst gemacht: Die Blätter schneidet, sammelt, trocknet und färbt sie selbst.

Glasschmuck

Um unseren Schmuck herzustellen, verwenden wir Weichglas, in der Regel aus der Effetre-Fabrik in Murano, Venedig, Italien. Die Perlenherstellung ist wahrscheinlich die älteste Form der Glasbrennerei. Heute sind die Werkzeuge und Materialien moderner geworden, aber die Herstellungstechniken sind im Grunde die Gleichen geblieben. Die Herstellung von Glasperlen ist nach wie vor Handarbeit.

Die einfachste Art, eine Perle herzustellen, besteht darin, das flüssige Glas um einen Draht zu wickeln, den man vorher mit einem Abstandshalter präpariert hat. Die Rolle wird in der Flamme geglättet, dann kann sie mit einem Graphit- oder Messingwerkzeug in die gewünschte Form gebracht werden. Diese Basisperle kann mit Glasfäden und/oder mit Glasschichten in transparenten oder klaren Farben dekoriert werden.

Sobald die Perle fertig ist, muss sie sehr langsam in einem Ofen heruntergekühlt werden, damit sie nicht bricht. Wenn die Perlen abgekühlt sind, kann man die Träger entfernen, die Löcher reinigen, und schon können sie in Halsketten, Anhängern, Armbändern und ähnlichem verarbeitet werden.

Kombiniert werden die Glasperlen mit Silber, bisweilen mit Zuchtperlen, Lavasteinen oder Swarowski-Kristallen – im Fokus steht aber immer das Glas.

 

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